Mikro-TESE-IVF-Behandlung
Die Mikro-TESE-Therapie ist eine der ergänzenden Behandlungsoptionen für Paare mit Kinderwunsch. Die Ursache für Unfruchtbarkeit kann sowohl bei der Frau als auch beim Mann liegen oder beide betreffen, wenn eine IVF-Behandlung erforderlich ist. Azoospermie ist eine der häufigsten Ursachen für männlich bedingte Unfruchtbarkeit. Es gibt zwei Arten von Azoospermie: obstruktive und nicht obstruktive Azoospermie.
Bei der obstruktiven Azoospermie werden in den Hoden zwar Spermien produziert, aber diese können sich nicht mit den Samenflüssigkeiten vermischen oder nicht aus dem Körper ausgeschieden werden. Bei der nicht obstruktiven Azoospermie findet hingegen keine Spermienproduktion in den Hoden statt.
In solchen Fällen ist die Mikro-TESE-Operation das fortschrittlichste Verfahren zur gezielten Spermienentnahme und -gewinnung. Dabei werden Spermien direkt aus dem Hodengewebe durch einen mikrochirurgischen Eingriff entnommen, wenn eine Ejakulation nicht möglich ist. Dieses Verfahren wird als Mikro-TESE bezeichnet.
Die Mikro-TESE-Methode kann allen Patienten mit Azoospermie helfen. Die Spermienproduktion wird durch die AZF-Region des Y-Chromosoms beim Mann gesteuert. Falls eine oder mehrere der A-, B- oder C-Subregionen dieser Region fehlen, ist keine Spermienproduktion möglich.
In solchen Fällen ist Mikro-TESE nicht durchführbar. Falls jedoch keine genetischen Defekte in der AZF-Region vorliegen, kann Mikro-TESE zur Entnahme von Spermienzellen eingesetzt werden.
Jeder Patient mit Azoospermie kann von dieser Methode profitieren. Die AZF-Region auf dem Y-Chromosom spielt eine entscheidende Rolle bei der Spermienproduktion. Falls die A-, B- oder C-Subregionen fehlen, ist eine Spermienproduktion unmöglich und eine Mikro-TESE wird nicht empfohlen.
Ja, die Methode kann bei Bedarf mehrmals angewendet werden.
Wie bei jeder Operation gibt es gewisse Risiken, darunter:
In den meisten Fällen normalisiert sich der Testosteronspiegel innerhalb von 8 Wochen nach dem Eingriff.
Die Erfolgsrate ist von Patient zu Patient unterschiedlich und hängt von der Spermienqualität und -menge ab. Im Durchschnitt liegt die Wahrscheinlichkeit, bei einer Mikro-TESE verwertbare Spermien zu finden, bei etwa 40-60 %.